Ein Fotoshooting ist meist nicht teuer
Viele wissen einfach nicht, wieviel Arbeit und Geld dahintersteckt und deswegen fehlt oft die Wertschätzung. Manche denken, dass man eh nur auf den Auslöser drückt und die resultierenden Fotos zum Kunden schickt. Somit darf das Fotografieren ja nicht so viel kosten...
Schauen wir es mal genauer an:
Kundenkontakt / Vorbereitung
Zuerst gibt es eine Anfrage von einem potentiellen Kund*innen. Das heißt also erstmal Email oder WhatsApp beantworten, ggfs. telefonieren und Details abstimmen. Dann kommt die Buchung, Terminvereinbarung, Beratung für Outfit und einer passenden Location. Im Schnitt ist hier mit einem Zeitaufwand von einer halben bis ganzen Stunde zu rechnen.
Shootingtag
Das Equipment muss vorbereitet werden - Kamera, Speicherkarten und Akkus prüfen sowie zusammenpacken. Die Fahrtzeit zur Location dauert durchschnittlich eine halbe Stunde, hinzu kommt noch der Rückweg. Das Fotoshooting dauert meist 1 - 1,5 Stunden. Im Durchschnitt sind wir hier dann bei drei Stunden.
Bildbearbeitung / Nachbearbeitung
Zu Hause angekommen, werden die Fotos dann auf den Computer hochgeladen, im Schnitt sind wir bei einem Fotoshooting von einer Stunden bei 500 - 700 Fotos, diese werden durgeschaut und die Besten ausgesucht. Um wirklich die schönsten herauszusuchen kann es schon mal 2-3 Durchgänge dauern. Die ausgewählten Fotos werden dann nach dem eigenen Bildstil bearbeitet. Insgesamt kann dieser Vorgang ca. 3 - 5 Stunden dauern. Teilweise müssen zusätzlich zu der Grundoptimierung kleine weitere Anpassungen vorgenommen werden. Dies kann sich bei einer hohen Anzahl der Bilder schon einmal summieren.
Die Rechnung muss geschrieben werden, dann wartet man auf den Zahlungseingang. Danach werden die Fotos in eine Online-Galerie geladen und für die Kund*innen zum Download bereit gestellt.
Die Kosten eines Fotografen
Fotografen haben auch nicht zu unterschätzende Kosten. Da ist zuerst mal das Kameraequipment. Gute Fotografen arbeiten mit hochwertigem Equipment, das ist nicht für 500€ zu bekommen. Eine passable Profikamera liegt im Schnitt irgendwo zwischen 1500€ und 3000€, es geht aber auch ganz schnell und gerne hoch bis 5000€ und mehr. Hinzu kommen noch diverse Akkus sowie Speicherkarten. Diese benötigt man insbesondere bei Hochzeitsreportagen, hier kommen eine Menge Fotos zusammen. Außer der Technik benötigt man jedoch noch einiges mehr, zum Beispiel einen Kamerarucksack, Kameragurt, Reflektor, Blitz, etc.
Für die nachfolgende Bildbearbeitung benötigen wir einen leistungsstarken Rechner mit viel Arbeitsspeicher sowie ein Bildbearbeitungsprogramm (Abo) und eine Online-Galerien zum Download für die Kund*innen.
Ihr seht, hier kommt einiges zusammen. Hättet Ihr das gedacht?
Ich fotografiere nebengewerblich und muss davon nicht leben. Die Kosten durch Gebühren für Lizenzen halten sich daher verhältnismäßig gering. Ein Vollzeit-Fotograf auf selbstständiger Basis wird mit unglaublich hohen Kosten konfrontiert, die gedeckt werden müssen, um sich seinen Lebensstandard sichern zu können. Dies spiegelt sich natürlich in der Preisgestaltung wieder.